ALT + + Schriftgröße anpassen
ALT + / Kontrast anpassen
ALT + M Hauptnavigation
ALT + Y Socials
ALT + W Studiengang wählen
ALT + K Homenavigation
ALT + G Bildwechsel
ALT + S Übersicht
ALT + P Funktionsleiste
ALT + O Suche
ALT + N Linke Navigation
ALT + C Inhalt
ALT + Q Quicklinks
ESC Alles zurücksetzen
X
A - keyboard accessible X
A
T
06.11.2020 | Kategorien TEC News

... und der Forschungspreis 2020 geht an Prof. Dr.-Ing. Bernd Thomas

"Wärme" ist sein Thema ... Professor Dr.-Ing. Thomas ist ein begehrter Ansprechpartner für Unternehmen, KollegInnen und Studierende. Seine Ideen schaffen Mehrwert für die Hochschule und nachhaltige Energiethemen. Foto: tec/pr-krk

Hochschule zeichnet innovative Lehre und Forschung aus

Vergabe des Lehr- und des Forschungspreises der Hochschule

Wie jedes Jahr würdigte die Hochschule Reutlingen dieses Mal im Rahmen der virtuellen Semesteransprache des Präsidiums herausragende Lehr- und Forschungsleistungen der Reutlinger Professorinnen und Professoren.

Prof. Dr.-Ing. Bernd Thomas erhielt den Forschungspreis der Hochschule für seine herausragende Forschung im Bereich Kraft-Wärme-Kopplung und Wärmespeicher. Der diesjährige Hochschullehrpreis ging an Prof. Dr. Volker Reichenberger und Prof. Dr. Dirk Schieborn von der Fakultät ESB Business School, die in ihrer Online-Lehre in Mathematik, Informatik und Data Analysis unter dem Motto „Harter Stoff, trocken dargereicht“ verschiedene Lehrmethoden kombinieren.

Die Techniker blicken ja gerne hinter die Kulissen. Erfahren Sie hier mehr über Professor Thomas und seinen Forschungs- und Lehrbereich: 

Kraft-Wärme-Kopplung und Wärmespeicher lautet der Forschungsbereich von Prof. Dr.-Ing. Bernd Thomas. Diese Themen knüpfen nahtlos an seine Ausbildung mit der Promotion am Lehrstuhl für Thermodynamik an der Universität Dortmund und seine Tätigkeit in der Industrie bei den Viessmann Werken an. Mit der Kraft-Wärme-Kopplung widmete er sich im Jahr 2002 allerdings einer Technologie, die zu dieser Zeit noch keine allzu große Beachtung in der Heizungstechnik fand. Dennoch war er davon überzeugt, dass diese Technik im Zuge der Energiewende eine wichtige Rolle spielen wird, und er hat deshalb im Zuge seines ersten Forschungsprojektes einen Prüfstand für kleine Blockheizkraftwerke an der Hochschule aufgebaut und sich daran gemacht, die Geräte wissenschaftlich zu untersuchen und unabhängig auf ihre Effizienz zu testen. Kurz nach der Bekanntmachung des Projektes erhielt er einen Anruf vom Geschäftsführer des damaligen Marktführers in diesem Bereich, der von dem Projekt begeistert war und seine Geräte unentgeltlich für die Untersuchungen zur Verfügung stellte. Derart beflügelt und unterstützt durch die Tatsache, dass der Prüfstand damals einzigartig in Deutschland war, erhielt Prof. Thomas eine ganze Reihe von ähnlichen Anfragen. Diese erstreckten sich in den Folgejahren bis zur Durchführung von Zertifizierungsmessungen für das Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ sowie für das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zur Bestätigung der Fördervoraussetzungen für diese Geräte.
Auf diese Weise konnte sich Prof. Thomas einen Namen in der Branche machen, der mittlerweile weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus bekannt ist. Neben einer großen Zahl von Vorträgen sind daraus diverse Mitgliedschaften in Richtlinien- und Fachausschüssen entstanden. Beispielhaft seien die Mitgliedschaften im Beirat „Grundsatzfragen“ beim Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) sowie im Fachausschuss „Mikro-KWK“ beim VDI erwähnt; hier fungiert er aktuell als Ausschussvorsitzender. Des Weiteren ist der Arbeitskreis für dezentrale Energietechnik (AK DEZENT) am Umweltministerium Baden-Württemberg zu nennen, den Prof. Thomas vor über 15 Jahren initiiert hat, und den er seit dieser Zeit leitet. Der Arbeitskreis berät und unterstützt das Ministerium in Fragen zur Kraft-Wärme-Kopplung. In dieser Zusammenarbeit findet inzwischen jährlich die „KWK-Tagung“ statt, zuletzt am 16.10.2020 in zehnter Auflage. Dabei handelt es sich um eine aktuell gut nachgefragte und fest etablierte Vortragsveranstaltung zum Thema KWK, die Prof. Thomas jeweils federführend für den Arbeitskreis organisiert und moderiert. Diese Aktivitäten haben nicht nur Prof. Thomas, sondern auch die Hochschule Reutlingen als Forschungs-schwerpunkt für die KWK bekannt gemacht.
Wissenschaftlich widmete sich Prof. Thomas in den letzten Jahren der bedarfsgerechten Einbindung von KWK-Anlagen in das Energiesystem. Ziel ist dabei die komplementäre Stromerzeugung in Ergänzung der volatilen erneuerbaren Stromerzeugung aus PV- und Windkraftanlagen, um auch zukünftig eine sichere Stromversorgung gepaart mit minimalen CO2-Emissionen zu gewährleisten. Die bedarfsgerechte Stromerzeugung aus KWK-Anlagen erreicht Prof. Thomas durch den intelligenten Einsatz von Wärmespeichern. Zu diesem Zweck haben er und sein mittlerweile aus fünf jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bestehendes Team einen Steuerungsalgorithmus im Rahmen von verschiedenen öffentlich geförderten Forschungsprojekten entwickelt, der eine bedarfsgerechte Stromerzeugung bei gleichzeitiger Deckung des Wärmebedarfs ermöglicht. Aus dieser Grundidee heraus ist eine ganze Reihe an Folgeprojekten entstanden, die auf weitere Anwendungen abzielen. Dabei ist der Fokus zum einen von der KWK in der Objektversorgung auf industrielle Anlagen ebenso wie auf Biogas-BHKW erweitert worden. Zum anderen wird sowohl eine bedarfsgerechte Steuerung für Wärmepumpen zur maximalen Ausnutzung von PV-Strom entwickelt, wie auch neben den Wärmespeichern elektrische Speicher in Form von Batterien betrachtet werden.
Auf diese Weise konnte Prof. Thomas mit seinen Forschungsprojekten bislang insgesamt ca. 2,3 Mio. € für die Hochschule einwerben, mit steigender Tendenz: Allein in den letzten drei Jahren betrug seine Drittmittelsumme über 750.000 € für die Hochschule. Diese Entwicklung ging einher mit einer ebenfalls steigenden Zahl wissenschaftlicher Vorträge und Publikationen, die mittlerweile in Summe die Zahl von 200 überschritten hat. Mit diesen Zahlen gehört Prof. Thomas seit geraumer Zeit konstant zu den forschungs-stärksten Professoren der Hochschule Reutlingen, und er ist darüber hinaus seit Gründung Mitglied in BWCAR, einem virtuellen Forschungsinstitut in Baden-Württemberg, das die forschungsstärksten Professorinnen und Professoren im Land zusammen-schließt.
Zudem erhielt Prof. Thomas für seine Forschungsarbeiten im Jahr 2013 den Energy-Award in der Kategorie Kraft-Wärme-Kopplung. Im Jahr 2015 wurde er für den „Exzellenten Technologietransfer Neckar-Alb“ durch die IHK Reutlingen ausgezeichnet.
Neben der reinen Forschung liegen Prof. Thomas aber auch die institutionelle Förderung und Unterstützung der Forschung an der Hochschule sowie die Verzahnung von Forschung und Lehre am Herzen. Entsprechend engagiert er sich seit der Gründung im Jahr 2008 als wissenschaftlicher Leiter des Reutlingen Research Instituts (RRI). Über das RRI werden alle Forschungsprojekte der Hochschule organisatorisch betreut und finanziell abgewickelt.
In der Lehre hat Prof. Thomas es bereits früh verstanden, aus seiner Vorlesung „Technische Thermodynamik“ heraus energietechnische Aspekte in den Studiengang Maschinenbau einfließen zu lassen. Gepaart mit seinen Erfolgen in der Forschung und dem damit auch bei den Studierenden angefachten Interesse an der Thematik ist es ihm gelungen, zusammen mit dem Dekanat das Thema Energietechnik im Studiengang Maschinenbau sowie in der Fakultät Technik zu etablieren. Während der Studiengang Maschinenbau im Jahr 1997, als Prof. Thomas in die Hochschule eintrat, auf die Schwerpunkte Konstruktion und Automatisierungstechnik fokussierte, wird seit Einführung des Masterstudiengangs Maschinenbau die Vertiefung Energietechnik angeboten. Darüber hinaus wurde das Reutlinger Energiezentrum (REZ) mit dem Masterstudiengang „Dezentrale Energietechnik und Energieeffizienz“ gegründet, in den Prof. Thomas aktuell seine Forschung und einen Teil seiner Vorlesungen einbringt. Diese geänderte Ausrichtung in der Fakultät ist zunächst verschiedensten Institutionen in der Hochschule zuzuschreiben. Beginnend mit dem Präsidium haben das Dekanat sowie die gesamte Fakultät diese Entwicklung vorangetrieben, insbesondere vor dem Hintergrund der allgemeinen Diskussion in der Gesellschaft, in der das Thema Energiewende immer prominenter wird. Dennoch kann Prof. Thomas für sich in Anspruch nehmen, durch seine Forschung das Fundament für diese Entwicklung in der Fakultät gelegt zu haben.
Zusammen mit den zuvor dargestellten konkreten und zahlenmäßig belegbaren Erfolgen in der Forschung ist insbesondere der letztgenannte Punkt Anlass, Prof. Dr. Bernd Thomas für den Forschungspreis 2020 vorzuschlagen. Das Dekanat der Fakultät Technik ist vor diesem Hintergrund einstimmig der Meinung, dass Prof. Thomas ein würdiger Preisträger ist und spricht sich damit nachdrücklich für die Vergabe des Preises an ihn aus.