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06.05.2019 | Kategorien TEC News

REZ findet heraus: Energieeffizienz in KMU braucht strategischen Anker ...

tec/pr-krk, Prof. Dr. Sabine Löbbe

... und klare Führung, auch gesellschaftliche Meinung „treibt“ die Unternehmen zu mehr Energieeffizienz

Was kann ich als Mittelständler tun, damit die Möglichkeiten für einen effizienteren Umgang mit Energie, von dem mir schon so viele Berater erzählt haben, auch ausgeschöpft werden? Dazu hat nun das Reutlinger Energiezentrum für Dezentrale Energiesysteme und Energieeffizienz an der Hochschule Reutlingen als Federführer, gemeinsam mit dem Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Universität Stuttgart und mit Unterstützung des Instituts für Soziologie der Universität Wien die Ergebnisse des im Herbst 2016 gestarteten Projektes vorgelegt.

Das Projekt heißt: „Entscheidung für Energieeffizienz - Auswirkungen von Unternehmenskultur und Technikdiffusion in produzierenden KMU in Baden-Württemberg“. Professorin Dr. Sabine Löbbe und Werner König vom REZ haben gemeinsam mit Prof. Dr. Sauer und Stefan Büttner Folgendes herausgefunden:

Wenn Energieeffizienz zu Vielem beiträgt, z. B. zu Kostensenkung, Wirtschaftlichkeit, Zukunftssicherung, Risikominimierung, sozialer oder ökologischer Verantwortung, Modernität, Fortschritt oder dem Wunsch nach positiver Außendarstellung, passiert auch mehr. Je stärker Energieeffizienz in der Unternehmensstrategie eingebettet ist, desto eher werden Energieeffizienzpotentiale ausgeschöpft. Andersherum: ob die Unternehmen groß oder klein sind, und ob sie viel oder wenig Energie verbrauchen, ist im Vergleich weniger wichtig. Und: Je mehr Maßnahmen – von technischen bis zu bewusstseinsbezogenen – das Unternehmen umsetzt, desto stärker wird Energieeffizienz etabliert.

Was die Unternehmensführung macht, ist wichtig: sie muss Energieeffizienz Sinn und Richtung geben und organisieren. Werden die Chefs die Mitarbeiter unterstützen, wenn diese Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz ergreifen, trägt das zu einer starken und vor allem langfristigen Energieeffizienz-Kultur bei, wie erstmalig von EntschEff wissenschaftlich erhoben. Sensibilisierte Mitarbeiter sind daher ein häufiges Ziel der KMU. Die Folge davon: Die Integration von Energieeffizienz in die Unternehmensstrategie, ein breites Spektrum an Maßnahmen und die Einbeziehung bzw. Sensibilisierung der Mitarbeiter definieren erfolgreiches Energiemanagement.

Aber: Dass sich Energieeffizienz als eine kulturelle Selbstverständlichkeit vollzieht, dafür tragen neben Unternehmen, auch die Gesellschaft Verantwortung, denn: wenn die Unternehmen wahrnehmen, dass Energieeffizienz für das Unternehmensumfeld sehr wichtig ist, werden Entscheidungen für Energieeffizienz wahrscheinlicher. Schließlich, so Werner König, ist es mit der Energieeffizienz wie mit dem Zähneputzen: irgendwann machen wir es, ohne drüber nachzudenken!

Aus all dem haben die Forscher für die einzelnen Akteure konkrete Handlungsvorschläge abgeleitet: Die in der Studie angelegte ganzheitliche, systemische Sichtweise sollte in Forschung und Praxis gestärkt werden. KMU sollten Energiemanagement, also die Integration von Energieeffizienz in die Unternehmensstrategie, ein breites Spektrum an Maßnahmen und die Einbeziehung bzw. Sensibilisierung der Mitarbeiter verstärkt etablieren. Der Status von Energieberatung für KMU sollte verbessert werden – durch qualitative Aufwertung der Energieberatung. Politik, Verwaltung sollten das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein für Energieeffizienz weiterhin stärken. Das Bewusstsein und individuelle Kompetenzen für Energieeffizienz sollte in den Berufsbildern gefördert werden. Die administrativen Rahmenbedingungen finanzieller Fördermaßnahmen sollten verbessert werden.

Das Projekt ist ein weiteres Beispiel für die hohe Praxisorientierung der Forschung an der Hochschule Reutlingen – sichtbar an der Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Partnern, der Forschungsorientierung an den praktischen unternehmerischen Alltag und den breiten ökonomischen, technischen und sozialen Bezügen, die das komplexe Themenfeld Energieeffizienz ausmachen. Das Forschungsprojekt hat zum Ausbau der Lehr- und Forschungskompetenz an der Hochschule Reutlingen mit ihrem Masterstudiengang Dezentrale Energiesysteme und Energieeffizienz beigetragen.