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28.10.2022 | Kategorien TEC News

Effiziente Entwicklung hochwertiger Software als entscheidender Erfolgsfaktor

Neues Forschungsprojekt setzt langjährige Zusammenarbeit zur Entwicklung von Automotive Software zwischen der Mercedes-Benz AG, Vector Informatik GmbH und der Hochschule Reutlingen fort.

Kick-Off im Forschungsprojekt „Automotive Software Factory“. Unser Foto zeigt von links nach rechts: Prof. Dr. Jens Weiland, Tim Aaron Möck, Jan-Christoph Volz, Ralf Schneider, Mirko Tischer, Sinan Özden, Stefan Rombach, Dr. Marc Weber, Markus Mrossko, Dr. Ralf Belschner

Software verändert die Automobilindustrie bereits jetzt signifikant. Sie wird immer mehr zum Differenzierungsfaktor und zur Schlüsseltechnologie für das Kundenerlebnis der Zukunft bei den Megatrends Connectivity, Autonomes Fahren und Elektrifizierung, die alle auf innovativen Software-Technologien basieren. Die effiziente Entwicklung qualitativ hochwertiger Software wird so zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Die Vorgehensweisen zur Entwicklung der automotive Software versuchen mit der daraus resultierenden Komplexität Schritt zu halten. Die Konsequenz ist aber, dass auch die Methoden und Softwareentwicklungswerkzeuge komplexer werden. Notwendig sind neue agile Entwicklungsmethoden und technologische Hilfsmittel – in Form von Softwarewerkzeugen, aber auch neuen Softwarearchitekturkonzepten – zur Verbesserung der Entwicklungsprozesse.

An dieser Stelle setzt das Gemeinschaftsprojekt zwischen der Mercedes-Benz AG, der Vector Informatik GmbH und der Hochschule Reutlingen an. In den vergangenen Jahren haben sich Entwicklungsmethoden und Softwarearchitekturkonzepte etabliert, die bei der Entwicklung klassischer Systeme der Informationstechnik (IT) – wie wir sie im Alltag wie selbstverständlich z.B. bei Suchanfragen oder Bestellprozessen z.B. mit dem Smartphone verwenden – unterstützen. Zu nennen sind an dieser Stelle die Entwicklungsmethode Continuous Integration / Continuous Delivery (CI/CD) und das Architekturkonzept Microservice. Die zentrale Frage ist, wie sich die obigen Konzepte aus der klassischen Welt der IT in die Entwicklung von (tief) im Fahrzeug eingebetteter Software – mit ihren ganz speziellen Anforderungen z.B. nach Echtzeit, funktionaler Sicherheit und stark begrenzten Ressourcen – integrieren lassen und welche Anpassungen bzw. Ergänzungen notwendig sind, um einen Mehrwert für die automotive Softwareentwicklung zu erzielen.

Dr. Ralf Belschner, Team Lead MB.OS Base Layer Classic: „Auf dem Weg zu „Lead in Car Software“ entwickeln wir bei Mercedes-Benz unser eigenes Betriebssystem MB.OS zusammen mit unserem strategischen Partner Vector. Hierfür müssen wir eine hohe Software-Kompetenz auf dem neuesten Stand der Technik im Haus haben und sind daran interessiert, die Entwicklungs- und Integrationsprozesse beim breitbandig eingesetzten Software Base Layer deutlich zu beschleunigen bei gleichzeitiger Komplexitätsreduktion.“ Und Ralf Schneider, Team Lead MB.OS Base Layer Adaptive, ergänzt: „Im Bereich der High-Computing Plattformen gibt es bei der Entwicklung des MB.OS Base Layer zusätzlich die Herausforderung, dass klassische (POSIX-basierte) Entwicklungsumgebungen aus dem Bereich der IT mit den automotiven Standards (AUTOSAR) und deren Entwicklungsmethodiken miteinander verheiratet werden müssen. Um beide Welten unter einen Hut zu bekommen und dabei die herkömmlichen Entwicklungsprozesse zu beschleunigen, benötigen wir eine gesamtheitliche Entwicklungs- und Integrationsumgebung nach neuestem IT Standard.“

Die Automobilindustrie verfolgt gemeinschaftlich das Ziel des Software Defined Vehicle, dessen Funktionen maßgeblich durch Software bestimmt werden. Für Dr. Marc Weber, Manager Solution Management bei der Vector Informatik GmbH, ist eine der größten Herausforderungen bei der Umsetzung die Beherrschung der steigenden Software-Komplexität. „Dies betrifft sowohl die Steuergeräte-Software an sich als auch den dazugehörigen Entwicklungsprozess. Vector versteht sich als „Simplifier“ und möchte Fahrzeughersteller und Zulieferer auf ihrem Weg zum Software Defined Vehicle bestmöglich unterstützen. Wir freuen uns darauf mit der Mercedes-Benz AG und der Hochschule Reutlingen gemeinsam an entsprechenden Fragestellungen zu arbeiten und auf Basis der Ergebnisse unsere Embedded Software, Tools und Lösungen weiterzuentwickeln.“

Für Professor Dr. Jens Weiland bedeutet diese Zusammenarbeit die Möglichkeit, an aktuellsten Fragestellungen der Automobilindustrie mitzuwirken, um die Entwicklung hochkomplexer automotive Software weiter zu verbessern. „Für unsere Studierenden bedeutet dies, Wissen zu erhalten und aufzubauen, für welches im Übrigen auch in anderen Industriezweigen, in denen hochkomplexe mechatronische Systeme entwickelt werden, ein großer Bedarf besteht“, so Professor Weiland weiter. 

Das Gemeinschaftsprojekt setzt eine langjährige Zusammenarbeit der Hochschule Reutlingen mit der Mercedes-Benz AG und der Vector Informatik GmbH fort. Es finanziert über drei Jahre zwei wissenschaftliche Mitarbeiter sowie zwei wissenschaftliche Hilfskräfte und ermöglicht Studierenden, in diesem äußerst zukunftsträchtigen Innovationsfeld mitzuwirken.