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12.12.2022 | Kategorien TEC News

Heute schon an „StromGedacht“?

Mit neuer App klimafreundlicher durch den Winter kommen

Mit neuer App „StromGedacht“ klimafreundlicher durch den Winter kommen. Foto: TransnetBW

„Wenn’s Rot leuchtet, verschieben wir einfach den Stromverbrauch!“
Tipp vom Reutlinger Energiezentrum für Dezentrale Energiesysteme & Energieeffizienz

Wenn es irgendwo Rot leuchtet, signalisiert das unserem Gehirn: „Stopp“. Wir sind sofort aufmerksamer und achtsamer und auch oft bereit, unser Verhalten zu ändern. Das hilft uns auch, wenn wir einen Beitrag zur Energiewende leisten wollen. Dafür signalisiert die App „StromGedacht“ ganz einfach per Push-Nachricht und in Ampelfarben: „Jetzt Stromverbrauch verschieben!“. Und zwar dann, wenn es am wirksamsten ist.

Die erste App des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW heißt „StromGedacht“ und informiert über den aktuellen Status des Stromnetzes. Sagt die Prognose des Netzbetreibers eine angespannte Situation für Baden-Württemberg vorher, bittet die App die Nutzerinnen und Nutzer via Push-Nachricht um Mithilfe. „StromGedacht“ macht dann konkrete Vorschläge, wie durch eine zeitliche Verschiebung des eigenen Stromverbrauchs das Netz in Baden-Württemberg wirksam entlastet werden kann. Denn wenn der Strombedarf über der Stromerzeugung liegt oder Stromleitungen überlastet würden, müssen Ausgleichsmaßnahmen her, um das Netz stabil zu halten. Das ist üblicherweise nicht nur teuer, sondern bewirkt auch höhere klimaschädliche Emissionen, da meist fossil befeuerte Kraftwerke aktiviert werden müssen. Zudem liefert die App spannende Einblicke in die Funktionsweise des Stromversorgungssystems und berichtet über aktuelle Herausforderungen.

Die Idee und das Konzept zur App „StromGedacht“ entstanden im Rahmen der „TransNEXT Open Innovation Challenge 2021“. Zum interdisziplinären Team, das seither die Entwicklung vorangetrieben hat, gehört auch Antonia Weber. Sie promoviert zum Thema „Netzstabilisierung durch Lastverschiebung in Privathaushalten“ am Reutlinger Energiezentrum für Dezentrale Energiesysteme & Energieeffizienz der Hochschule Reutlingen.

„Wenn in der App ein Tag rot markiert ist, dann sollten wir unseren Stromverbrauch an diesem Tag verschieben. Wir wollen als Hochschule unsere Studierenden und Mitarbeitenden vorbildlich motivieren, einen ganz einfachen Schritt zu machen: Nur die App „StromGedacht“ herunterladen, die einen automatisch informiert, wann es sinnvoll ist auf den eigenen Stromverbrauch zu achten“, so Elena Bühler-Marx, die Klimaschutzmanagerin der Hochschule Reutlingen. Im Klartext heißt das: Zeigt die App zum Beispiel wie am 7. Dezember von 14-15 Uhr Rot an, rät die App dazu, zum Beispiel seine Wäsche nicht in diesem Zeitraum  zu waschen, sondern ein paar Stunden später oder früher.

So einfach kann aktives Strom-Verschieben sein, denn ein gut geplanter Stromverbrauch spart für alle Kosten und klimaschädliche Emissionen und trägt zur Netzstabilität bei. Deswegen unterstützt die Hochschule Reutlingen im Rahmen ihrer Nachhaltigkeits- und Klimaschutzaktivitäten die neue App von TransnetBW, um gemeinsam das Stromnetz zu stabilisieren. Die Hochschule Reutlingen setzt in Lehre, Forschung und Campus-Betrieb auf Klimaschutz und begleitet auch die innovative App „StromGedacht“ wissenschaftlich.

Energieeffizienz ist für die Hochschule Reutlingen ein Kernanliegen: „Dazu gehört, dass wir die Energie vermehrt dann nutzen, wenn sie in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Damit tragen wir zum Gelingen der Energiewende, zur Senkung von Treibhausgas-Emissionen und zur Kostenreduktion bei. Dazu gibt die neue App der TransnetBW Informationen und Anreize: Die Hochschule ermutigt alle, sich zu beteiligen und geht mit gutem Beispiel voran, indem sie zur (Weiter-)Entwicklung der App und zu ihrer Verbreitung beiträgt,“ fordert Professorin Dr. Sabine Löbbe vom REZ zum Mitmachen auf.

Die StromGedacht-App kann im Google Play Store sowie im App Store von Apple kostenlos heruntergeladen werden. Sie ist keine offizielle Warn-App. Im Falle einer kritischen Situation im Stromnetz mit spürbaren Auswirkungen auf die Bevölkerung warnen die Behörden über offizielle Kanäle.

Social Media: Twitter, LinkedIn

Aktuelle Presse:

Vor dem Blackout? Baden-Württemberger sollen ab 14 Uhr Stromverbrauch senken - WELT

TransnetBW: Strom-App fordert Kunden in Baden-Württemberg zum Sparen auf | Politik | BILD.de

Sabine Löbbe
Prof. Dr. Sabine Löbbe

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