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28.02.2017 | Kategorien TEC News

REZ erforscht Unternehmertum und Daseinsvorsorge in der Energiewirtschaft

Karl Schlecht Stiftung fördert Promotionsvorhaben

Die Karl Schlecht Stiftung fördert ein Promotionsprojekt, das sich mit dem Unternehmertum von kommunalen Energieversorgungsunternehmen beschäftigt. Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

Im Reutlinger Energiezentrum (REZ) geht es um technische, wirtschaftliche und unternehmerische Antworten zur Erforschung dezentraler Energiesysteme und Energieeffizienz. Wichtige Akteure dabei sind Stadtwerke. Die sind mehr und mehr gefordert, professionell und zum richtigen Zeitpunkt, den Kundenbedürfnissen gerechte und im Wettbewerb  herausragende Lösungen zu bieten. Auf gut deutsch: Sie müssen unternehmerisch tätig sein. Nicht einfach angesichts der weiteren Pflichten und Aufgaben eines Stadtwerks: jederzeit jedermann ans Stromnetz anzuschließen und für den kontinuierlich sicheren Betrieb zu sorgen, alle, die nicht den Anbieter wechseln, sicher zu versorgen, mit einem Wort: Daseinsvorsorge zu gewährleisten, und dies sicher, ökologisch und wirtschaftlich.  Wie kommt ein Stadtwerk mit dieser Rollenvielfalt zurecht? Wie wird es unternehmerischer, ohne seine „Grundaufgaben“ zu vernachlässigen?

Logisch also, dass die Erforschung dieser Frage das REZ reizt. Die Forscher haben daher in der Südwestdeutschen Stromhandels GmbH (SüdWestStrom) und sieben Stadtwerken Partner gefunden, mit denen zusammen sie zunächst in einer Kundenbefragung zu Energie- und Energieeffizienz-Dienstleistungen und zur unternehmerischen Haltung der Energieversorger Grundlagen schaffen. (Wir berichteten).

Diese Zusammenarbeit mit der Praxis, die Aufgabenstellung an der Schnittstelle von Entrepreneurship und Energieeffizienz war eine wichtige Basis für die Karl Schlecht Stiftung, ein daraus geborenes Promotionsprojekt, das vom REZ gemeinsam mit der Universität Hohenheim, Lehrstuhl für Entrepreneurship, Herrn Prof. Dr. Kuckertz durchgeführt wird, finanziell zu unterstützen.

In dem Promotionsvorhaben wird das Unternehmertum von kommunalen Energieversorgungsunternehmen (Forschungsfeld: Public Entrepreneurship) sowie dessen Verbindungen zu Corporate Entrepreneurship, Open Innovation und Daseinsvorsorge untersucht. Unternehmertum befasst sich mit dem Erkennen von Gelegenheiten zum unternehmerischen Handeln und darauffolgendem faktischen Handeln, d.h. der Entdeckung und Ausnutzung derartiger Gelegenheiten. Einen besonderen Platz könnte die Risikoaversion von kommunalen EVU in der Dissertation einnehmen. Mit der Forschung werden Fragen adressiert wie z.B.:

  • Verhalten sich Stadtwerke (hinsichtlich unternehmerischem Denken und Handeln) bei der Gewährleistung der Daseinsvorsorge anders als im Wettbewerb?
  • Wie wird unternehmerisches Denken und Handeln in unterschiedlich stark regulierten Geschäftsfeldern (z. B. Erzeugung, Netz und Vertrieb) verstanden und interpretiert?
  • Wie gehen Stadtwerke mit dem Thema Energieeffizienz unternehmerisch um?
  • Wie lässt sich unternehmerisches Handeln in Stadtwerken stärken?

Das Projekt ist ein weiteres Beispiel für die hohe Praxisorientierung der Forschung an der Hochschule Reutlingen – sichtbar an der Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Partnern, der Forschungsorientierung an den praktischen unternehmerischen Alltag und den breiten ökonomischen, technischen und sozialen Bezügen, die das komplexes Themenfeld Energieeffizienz ausmachen. Das Forschungsprojekt leistet einen konkreten Beitrag zum Ausbau der Lehr- und Forschungskompetenz an der Hochschule Reutlingen. Durch seinen interdisziplinären Ansatz verschafft dieses Projekt dem noch jungen Studiengang „Dezentrale Energiesysteme und Energieeffizienz“ eine wichtige Säule von Kompetenzen und Wissenszugängen. Die Studierenden im Masterstudiengang Dezentrale Energiesysteme und Energieeffizienz“ profitieren durch praxisnahe Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.