25. CaIPi Night – wenn Projektmanagement zur Party wird

Das studentische Orga-Team der 25. CaIPi Night gemeinsam mit der Reutlinger Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Sabine Löbbe, Prodekan Prof. Dr. Jochen Brune und Prof. Dr. Kerstin Reich (Mitte) aus dem Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen – International Project Engineering.
21 Uhr, Maschinenhalle der Hochschule Reutlingen. Die Lichter tanzen, der Bass dröhnt, die Stimmung kocht. 1000 Gäste feierten ausgelassen unter dem Motto „Throwback Vibes“ am vergangenen Freitag die 25. CaIPi Night. Zwischen bunten Caipi-Bechern, Neon-Dekoration und einer professionellen Bühne steht ein Team, das an diesem Abend nicht einfach feiert – sondern das Gelernte aus der Vorlesung in Echtzeit umsetzt.
Denn die legendäre CaIPi Night des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen - International Project Engineering (WIP) ist kein gewöhnliches Studierenden-Event. Sie ist ein Lernprojekt im Maßstab 1:1, bei dem Projektmanagement, Leadership und Teamwork in der Praxis gelebt werden und quasi von der Theorie in die Maschinenhalle auf dem Reutlinger Hochschul-Campus verlegt werden.
Im zweiten Semester des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen International Project Engineering lernen Studierende die Grundlagen des Projektmanagements – und wenden sie gleich an: Sie organisieren eigenständig die CaIPi Night. Von der Budgetplanung über Marketing, Einkauf und Sicherheitskonzept bis zur Aftershow-Kalkulation. „Das Projekt zeigt, wie komplex echte Teamarbeit ist. Wir lehren nicht nur Methoden, sondern lassen Studierende erleben, wie sie unter Zeitdruck Entscheidungen treffen“, erklärt Studiendekan Prof. Dr. Jochen Brune.
Als die Veranstaltung 2012 erstmals stattfand, war sie ein mutiger Versuch, Theorie und Praxis zu verbinden. Heute ist sie ein fester Bestandteil der Hochschulkultur und zieht jedes Semester bis zu 1000 Gäste an – Studierende aller Fakultäten, Alumni, Lehrende und Freunde der Hochschule.
25. Mal CaIPi – ein Jubiläum mit Geschichte
Seit ihrer Premiere hat die CaIPi Night unzählige kreative Mottos erlebt: von „Ice Ice Baby“ über „Light it up“ bis „Feel the Vibe“. Mit der Jubiläumsausgabe „Throwback Vibes“ blicken die Studierenden nun auf 25 Semester (oder: 12 Jahre) Partykultur und Lernkultur zugleich zurück, weil es zweimal im Jahr ein CaIPi-Night gibt – sommers wie winters: „Viele verbinden mit der CaIPi Night besondere Erinnerungen – sie ist mehr als eine Feier. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt, das Menschen zusammenbringt“, sagt Prof. Kerstin Reich, die im Studiengang Marketing unterrichtet.
Ein echtes Projekt, kein Planspiel
Was die Studierenden hier leisten, gleicht dem Management mittelständischer Unternehmen: Teams werden gebildet, Ressortleiterinnen und -leiter gewählt, Deadlines definiert, Sponsoren angesprochen, Risiken bewertet. „Wir lernen, mit echten Budgets, Verantwortung umzugehen und lösungsorientiert zu sein“, sagt Julian Sommerfeld, aktueller Projektleiter der 25. CaIPi Night. „Es ist etwas völlig anderes, eine Party mit 1000 Menschen zu planen, als eine theoretische Fallstudie zu lösen. Wir müssen liefern – am Tag X muss alles stehen.“
Das Organisationsteam arbeitet monatelang an der Umsetzung: vom ersten Kick-off über Einkauf und Marketing bis zum Aufbau der Technik. Im Hintergrund laufen Checklisten, Action-Item-Listen und Zeitpläne – ganz wie in einem professionellen Projektmanagement-System. Und das Ganze macht auch noch richtig Spaß, erzählt Anna Minakova aus dem CaIPi Night Projektteam. Sie studiert im 2. Semester Wirtschaftsingenieurwesen bei der Fakultät Technik: „Wir haben das als Teil unserer Vorlesung organisiert. Das war sehr viel Arbeit, aber da können wir wirklich sehen, wie man Theorie in die Praxis einsetzt. Es hat viel Spaß gemacht und es zeigt, wieviel hinter den Kulissen steckt.“
Lernen mit Herz, feiern mit System
Für die Lehrenden ist die CaIPi Night ein Paradebeispiel für praxisorientierte Ingenieursausbildung. „Die Studierenden lernen hier, dass Projektmanagement nicht nur Excel-Tabellen bedeutet, sondern Kommunikation, Verantwortung und Teamgeist“, sagt Prof. Dr. Jochen Brune. Gerade diese Mischung aus Ernsthaftigkeit und Spaß macht das Konzept so erfolgreich: Während andere noch über Projektphasen reden, leben Reutlinger Technik-Studierende sie.




